Ein Unternehmen aus dem Schienengüterverkehr ist sich dieser Veränderungen sehr bewusst. Durch die Erweiterung der Fahrzeugflotte werden zukünftig vermehrt Triebzüge gewartet, die eine durchgängige Gleislänge von mindestens 200 Meter benötigen. Neben dem Flächenmehrbedarf durch entsprechend lange Wartungshallen sind ebenso zusätzliche Flächen für die Lagerung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Zwischenprodukten und Komponenten vorgesehen. Aufgrund der veränderten Anforderungen durch die Revision ganzer Triebzüge ist ebenfalls die Logistik am Standort anzupassen. Dies betrifft Lagerhaltung, Materialflüsse, Fördertechnik sowie Personaleinsatz.
Im Rahmen dieser Standorterweiterung wurde InterLog Management mit verschieden Aufgaben betraut. Dazu zählten die Aufnahme des Ist-Zustandes ebenso wie die Aufnahme der aktuell verfügbaren internen und externen Lagerbereiche mit ihrer technischen Ausstattung sowie den entsprechenden Kennzahlen. Weiter wurden Matrizen zu Entfernung und Intensität der Materialflüsse erstellt und für die Zukunft erwartete Flüsse analysiert und quantifiziert. Auf Grundlage dessen wurden im konstruktiven Austausch mit den Projektbeteiligten des Auftraggebers die Anforderungen an das Lager und die Transportwege und -beziehungen am Standort abgeleitet und Bedarfe kalkuliert.
In einem nächsten Schritt wurden diverse Grobkonzepte für den Funktionsbereich des Lagers erarbeitet. Wesentliche Kriterien bei Erstellung dieser Konzepte waren die Leistungsfähigkeit, die Versorgungssicherheit der Revisionsarbeitsplätze und die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Weiter mussten externe Vorgaben, wie die eingeschränkte Nutzbarkeit denkmalgeschützter Gebäude sowie städtebaulich motivierte Beschränkungen Berücksichtigung finden. So wurden sowohl unterschiedliche Standorte und Anordnungen eines neuen Lagers innerhalb des Industriewerkes, als auch verschiedene Arten der Lagerhaltung in Erwägung gezogen. Neben dem Bau eines Hochregallagers wurde ebenso der mögliche Einsatz von flächensparenden automatischen Verschieberegalen mit der erforderlichen Fördertechnik (bspw. Schubmaststapler oder Hochregalstapler) betrachtet, dimensioniert und visualisiert. Damit einher ging die Schätzung und Kalkulation der Investitions- und Betriebskosten für die vorgeschlagenen Standortvarianten des Funktionsbereiches Lager. Für die Ermittlung belastbarer Zahlen wurde mit Herstellern von Lager- und Fördertechnik Kontakt aufgenommen sowie Angebote eingeholt und gegenübergestellt, um abschließend eine Empfehlung auszusprechen.
Neben dem oben beschriebenen Vorhaben, alle erforderlichen Zwischenprodukte und Komponenten am Standort vorzuhalten, wurde die zusätzliche Möglichkeit der Nutzung eines externen Lagers miteinbezogen, von dem aus die Belieferung mehrerer Industriewerke gewährleistet werden kann. Entsprechend war es u. a. die Aufgabe von InterLog Management, reduzierte Lagerkapazitäten, zusätzliche Transportkosten und -zeiten sowie die Notwendigkeit additionaler Verwaltungssysteme zu taxieren und mit der o. g. Variante zu vergleichen.